Die Dauerausstellung des Burgmuseums wurde 1993 unter fachlicher Begleitung
des LWL-Museumsamtes für Westfalen neu konzipiert. Die Ausstellung stellt
die Orts- und Heimatgeschichte, beginnend bei vorzeitlichen Hügel- und
Steinkammergräbern in der Ramsdorfer Umgebung bis hin zur Lebensweise der
Bevölkerung in der Stadt, bis in die 1930er Jahre sehr anschaulich und
abwechslungsreich dar.
Schusterwerkstatt um 1920 (Inszenierung)
Das älteste Zeugnis menschlicher Anwesenheit im Westmünsterland gehört, wenn auch leider nur als Kopie, zu den wichtigsten Ausstellungsstücken des Museums. Es handelt sich dabei um einen faustgroßen, mandelförmigen Faustkeil. Das Original, das sich heute in Privatbesitz befindet, wurde vor 80.000 bis 100.000 Jahren aus einem Quarzitstück gearbeitet.
Gefunden wurde dieser Faustkeil 1968 im Gebiet der "Berge", einer sagenumwobenen Hügelkette südöstlich von Ramsdorf. Auf diesen Höhen lebten während der letzten Zwischeneiszeit die vermutlich ersten menschlichen Bewohner des Westmünsterlandes. Viel wissen wir nicht von ihnen, nur dieses: Sie gehörten wahrscheinlich zu den Neandertalern und hatten, wenigsten zeitweilig in günstiger Jahreszeit, ein "Jagdlager" im Gebiet der Berge. Als sichtbares Zeichen ihrer Existenz blieb lediglich der Faustkeil zurück.
Römische Münzen 1.-4. Jh. n- Chr.
Weitere Ausstellungsschwerpunkte sind Münzen und Trachten sowie Themen der Landwirtschaft und des Handwerks, Jägerfunde der Späteiszeit, Waffen der Jungsteinzeit, Bronze und Eisenzeitliche Totenkultgegenstände. Natürlich erfährt man auch viel über die Geschichte von Velen und Ramsdorf.
Ramsdorf nach dem Urkataster von 1825